|

Zum Auftakt der diesjährigen Feuerwehr-Aktionswoche wurde am 15. September eine Großübung in Lam durchgeführt.
Neben allen Feuerwehren des KBM-Bereiches Lam waren auch die BRK-Einheit Helfer-Vor-Ort aus Lam, die Freiwillige Feuerwehr Grafenwiesen und die Unterstützungsgruppe-Örtliche-Einsatzleitung (UG-ÖEL) eingebunden.

Die Feuerwehren Lam, Engelshütt und Lohberg wurden um 14 Uhr durch die UG-ÖEL zu einem Verkehrsunfall auf der neuen Staatsstraße zwischen Engelshütt und Lam alarmiert. Dabei wurde der Zusammenstoß eines Pkw mit einem Tankwagen auf der Brücke über den Regen gemeldet.

Übung am 15.09.2007

Nach dem zeitgleichen Eintreffen der Wehren aus Engelshütt und Lam wurde bei der ersten Erkundung folgende Lage festgestellt: ein Pkw war unmittelbar auf der Regenbrücke mit einem Heizöltankwagen kollidiert. Zwei Personen in dem VW-Golf waren in ihrem Fahrzeug eingeklemmt. Der Tank des Lkw war erheblich beschädigt und eine größere Menge Heizöl - dargestellt mit Hilfe einen Wasserschlauchs - trat aus und lief sofort über die Brückengullys in den Regen.
Einsatzleiter und Kommandant der FF Lam, Matthias Roider veranlasste sofort die Nachalarmierung weiterer Feuerwehren um im weiteren Verlauf des Regens mehrere Ölsperre einzubringen um das ausgetretene Heizöl umweltgerecht wieder aufzunehmen.

Die UG-ÖEL alarmierte daraufhin die Feuerwehren Arrach, Haibühl-Ottenzell, Hohenwarth, Ansdorf-Simpering und Gotzendorf.

Übung am 15.09.2007

Die Feuerwehrkräfte aus Lam und Lohberg begannen, in enger Abstimmung mit den Helfern-Vor-Ort aus Lam, die beiden verletzten Frauen aus dem Fahrzeugwrack zu befreien. Dazu wurden die beiden hydraulischen Rettungssätze verwendet und die Türen, sowie das Dach entfernt um eine patientenschonende Bergung zu ermöglichen.

Übung am 15.09.2007Übung am 15.09.2007

Zwischenzeitlich wurden von den weiteren Feuerwehrdienstleistenden Kunststoff- und Faltbehälter zum Auffangen des austretenden Heizöls eingesetzt und die Gullys mit Dichtkissen versehen.

Übung am 15.09.2007Übung am 15.09.2007

Der Brandschutz an der Unfallstelle wurde anfangs mit Handfeuerlöschern und nachfolgend mit mehreren Schaum- und Wasserrohren sichergestellt.

Die Feuerwehren Arrach, Haibühl-Ottenzell und Hohenwarth übernahmen die Errichtung der ersten Ölsperre im Bereich des Seeparks.

Übung am 15.09.2007

Da an dieser Stelle die größte Menge an Heizöl abzusaugen war wurde hier ein sogenannter Entsorgungsstützpunkt erstellt. Leider konnte die dafür vorgesehene Feuerwehr Cham aus terminlichen Gründen diese Aufgabe nicht übernehmen, weshalb kurzerhand ein entsprechender Entsorgungsstützpunkt in einer improvisierten Art und Weise erstellt wurde.

Übung am 15.09.2007

Dafür errichteten die Feuerwehren eine Rettungsplattform im Fluss, worauf drei Wassersauger postiert wurden. Mit diesen wurde das Öl-Wasser-Gemisch abgesaugt und anschließend in Kunststofftanks gepumpt. Nach der Beruhigung des Gemisches im Tank setzt sich das Öl nach oben ab, während das Wasser wieder abgelassen werden kann.

Übung am 15.09.2007

Gemäß dem für den Regen vorhandenen Gewässerschutzplan wurde von der Feuerwehr Thürnstein-Schrenkenthal eine weitere Ölsperre bei der Brücke in Haibühl und von der Feuerwehr Hohenwarth eine im Bereich der Kläranlage bei Ottenzell errichtet.

Übung am 15.09.2007

Da davon ausgegangen wurde, dass sich das ausgelaufene Heizöl bereits noch weiter flussabwärts im Regen befinden könnte, wurde auch noch die Feuerwehr Grafenwiesen zur Errichtung einer zusätzlichen Ölsperre vor der Maurersäge bei Kummersdorf alarmiert.

Übung am 15.09.2007

Nach etwa einer Stunde waren alle Arbeiten an der Unfallstelle erledigt und sämtliche Ölsperren waren eingebracht.

uebung 15092007 13 20130119 1848914748

Bei der Abschlussbesprechung im Feuerwehrgerätehaus in Lam begrüßte KBM Josef Pritzl sämtliche Teilnehmer der Übung, KBI Michael Stahl, KBM Heinz Schötz und Ehren-KBM Reinhard Kollmer.
Er dankte dem Organisationsteam dieser außergewöhnlichen Übung, besonders dem Hauptorganisator Bernhard Hatzinger für seine intensive Vorplanung.

Matthias Roider als örtlicher Einsatzleiter erläuterte anschließend den Ablauf des Übungseinsatzes im Bereich der Unfallstelle.
Bernhard Hatzinger wies die Zuhörer auf die Problemstellung und den Lösungsansatz beim Ölentsorgungsstützpunkt in Haibühl ein.

Die Abschnittsleiter der weiteren Ölsperren und der Leiter der UG-ÖEL erklärten ebenfalls ihre Arbeit bei dieser eher ungewöhnlichen Übung, zeigten sich aber sehr zufrieden mit dem guten Ablauf.

Dabei war es durch die Benutzung eines Beamers erstmals möglich, Bilder von den einzelnen Abschnitten der weitläufigen Übung allen Teilnehmers zu zeigen, wodurch jeder auch über das Geschehen an anderer Stelle anschaulich informiert werden konnte.

Abschließend dankte auch KBI Michael Stahl allen Übungsteilnehmern, besonders dem Vorbereitungsteam für die hervorragende Arbeit und den tadellosen Ablauf. Er zeigte sich überzeugt, dass derartige Übungen notwendig und sinnvoll sind um auch auf außergewöhnliche Ereignisse im Bereich Gefahrgut gerüstet zu sein.

(Bericht und Bilder bereitgestellt von der Feuerwehrinspektion Bad Kötzting, WebTeammitglieder Stefan Höpfl und Fabian Fischer)