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Warum hat die Gemeinde Hohenwarth eigentlich drei Feuerwehren fragt sich vielleicht ein Neubürger, aber auch manch Ortsansässiger weiß darauf nicht gleich eine passende Antwort. Diese ist in der Geschichte der Feuerwehren und in der Geschichte Hohenwarths zu finden.

 

Waren in der 1874 in Hohenwarth gegründeten „Ur"-Feuerwehr noch alle Ortsteile vertreten, stellte sich nach gut fünfzig Jahren heraus, dass eine Dezentralisierung der Feuerwehr der Effektivität dienlicher sein könnte. Auch diverse Streitigkeiten unter den damaligen drei Gemeinden Ansdorf, Gotzendorf und Hohenwarth in denen es meistens um das Finanzielle ging, begünstigten diesen Schritt sicherlich. Es entstanden also in der Gemeinde Gotzendorf und in der Gemeinde Ansdorf zwei neue Feuerwehren, Tochterfeuerwehren, wie sie damals genannt wurden. Die Gebietsreform im Jahre 1972 machte aus den drei selbständigen Gemeinden im Kirchensprengel Hohenwarth schließlich eine Gemeinde. Die drei Feuerwehren blieben aus gutem Grund erhalten, hatte man nämlich in Punkto Personal, Einsatzwillen und Unterstützung aus der Bevölkerung nur gute Erfahrungen mit dieser Dreiteilung gemacht.

Wir stellen heute die Feuerwehr Ansdorf-Simpering vor:
Als Feuerwehr der Gemeinde Ansdorf wurde sie im Jahr 1926 gegründet und erhielt auch den Gemeindenamen. Doch so einig wie man sich im Gründungsjahr war, drei Jahre später schaute es schon anders aus, in Simpering wurde eine eigene Feuerwehr gegründet, die Führungsmannschaft bestand größtenteils aus der der Ansdorfer Wehr. Was war passiert? Waren es Besitzansprüche, konnte man sich über den Standort des Feuerwehrhauses nicht einigen, oder war es schlicht eine Notwendigkeit, da in Simpering mit der Brauerei, den Sägewerken und den großen landwirtschaftlichen Anwesen eine größere Feuersgefahr gesehen worden ist? Schließlich musste der Bayerische Landesfeuerwehrverband eingreifen und die Feuerwehr Ansdorf, die damals nur mehr auf dem Papier bestanden hatte für nichtig erklären. Der Feuerwehr Simpering wurde auferlegt den Gemeindenamen Ansdorf anzunehmen. Viele Jahre später wurde der Ortsname Simpering wieder dem Namen der Feuerwehr hinzugefügt.

Gut leben in Hohenwarth

Heute kann die Bevölkerung in Ansdorf und in Simpering stolz sein auf ihre Feuerwehr.
Sie ist zweckmäßig und modern ausgestattet und wird im Verein wie in der aktiven Mannschaft von sehr aktiven Kräften geleitet. Als Vorsitzender führt Helmut Brunnhofer, zusammen mit seinem Stellvertreter Tobias Aschenbrenner den Verein und bereitet durch ein aktives Vereinsleben und rentierlichen Veranstaltung den finanziellen Boden für den Bedarf der Aktiven. Viele Ausrüstungsgegenstände wurden auf diesem Wege, ohne die Gemeindekasse zu belasten, aus der Vereinskasse angeschafft. Das Feuerwehrgerätehaus in Simpering wurde in Eigenregie und mit großer finanzieller Beteiligung erstellt. Ähnlich verhielt es sich auch bei der Beschaffung des Tragkraftspritzenfahrzeuges, das auf Initiative der Feuerwehrleute weit über die Norm hinaus mit Einsatzgeräten ausgestattet ist. In Simpering ist auch ein Heuwehrgerät stationiert. Es wird benötigt um überhitzte Heustöcke zu sichern, ihnen die zum Durchzünden erforderliche Temperatur zu nehmen und so ein Abbrennen einer ganzen Scheune zu verhindern.

Gut leben in Hohenwarth

Chef über alle 26 Aktiven, die die vorhandenen Einsatzmittel bestens zu bedienen wissen, und so bei Brand und Katastrophen zu helfen wissen, ist Kommandant Josef Berlinger, er wird unterstützt von seinem Stellvertreter Heinz Weber jun.
Josef Berlinger ist es auch, der dem Spielmannszug der Feuerwehr als Tambourmajor vorsteht. Er hat den Führungsstab, genauso wie das Amt des Kommandanten von seinem Onkel Alois Mühlbauer übernommen, der jahrzehntelang Kommandant und Spielmannzugführer war.

Gut leben in Hohenwarth

Schon rund 25 Jahre nach der Gründung der Feuerwehr wurde der Spielmannszug ins Leben gerufen. Er bestand anfangs nur aus Trommlern, hat sich aber im Laufe der Zeit zu einem besonderen musikalischen Klangkörper entwickelt, und zählt neben den Spielmannszügen in Bad Kötzting und Grafenwiesen zu den derzeit aktiven Gruppen von Spielleuten in den Feuerwehren des Inspektionsbereiches Bad Kötzting. Fanfaren, Flöten, Lyras und die großen Kesselpauken tragen zum harmonischen Klangbild mit bei.

Den vielen jungen Spielleuten stehen erfahrene Kammeraden zur Seite. Viele gute Musikanten haben im Spielmannszug ihre ersten musikalischen Gehversuche unternommen und viele halten auch jetzt noch zu ihrem Spielmannszug. Der Jugend nimmt man sich im Spielmannszug gerne an und freut sich über jedes neue Mitglied, das einen musikalischen Beitrag in den Reihen der Spielleute leisten möchte.

Gut leben in Hohenwarth

Tobias Mühlbauer und Florian Weber betreuen die Jugendgruppe, das derzeitige Aushängeschild der Feuerwehr. Elf Mitglieder stark ist sie mittlerweile und man kann sie wöchentlich im Feuerwehrgerätehaus antreffen. Vier Jugendfeuerwehrleute legten schon das Jugendleistungszeichen ab. Sieben Jugendliche schafften die Prüfung zur Jugendflamme Stufe eins und alle elf Teilnehmer nahmen am Wissenstest teil. In den regelmäßigen Gruppenstunden wird aber nicht nur feuertechnisches Wissen vermittelt, auch der Freizeitwert kommt nicht zu kurz. Da macht man schon mal einen Grillabend, geht zum Pizza essen, oder unternimmt eine Ausflugsfahrt, wie etwa die letzte zur Berufsfeuerwehr nach Regensburg. Der Zuspruch der jungen Leute gibt den Organisatoren recht und trägt seinen Beitrag bei zu „Gut leben in Hohenwarth".

(Zeitungsbericht der Kötztinger Zeitung, freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Olga Pritzl)